Herausforderungen und Visionen für eine nachhaltige Zukunft in der Energiewirtschaft
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Energie

1 Jahr GSG ENERGIE – Im Gespräch mit den Geschäftsführerinnen Birgit Schütte und Christin Völsch

  • 02. August 2023 | Tamara Zimdahl
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Die Geschäftsführerinnen Birgit Schütte und Christin Völsch berichten über die bisherigen Meilensteine des Tochterunternehmens, die Herausforderungen in der Energiewirtschaft und ihre Vision für eine nachhaltige Zukunft.

Schuette voelsch GSG ENERGIE

Geschäftsführerinnen der GSG ENERGIE: Birgit Schütte (links) und Christin Völsch (rechts)

Frau Schütte, seit nun einem Jahr gibt es die GSG ENERGIE. Wie kam es zur Gründung der Energietochter?

Birgit Schütte: Die EWE hat die Contractingverträge mit der GSG OLDENBURG gekündigt. Um eine optimale Bewirtschaftung der Heizanlagen vornehmen zu können, war es sinnvoll, dies über eine Energietochter abzuwickeln. Denn neben der Bewirtschaftung der Heizanlagen muss auch die strategische Gasbeschaffung und die Umsetzung des Klimapfades erfolgen. Die Aufgabenstellung ist sehr vielfältig und nicht Kerngeschäft eines Wohnungsunternehmens.

Worin genau besteht die Aufgabe des Unternehmens?

Christin Völsch: Die GSG ENERGIE wird als Wärmeversorger die Mietobjekte und damit die Mietenden der GSG OLDENBURG in erster Linie mit Wärme versorgen. Da sich die GSG OLDENBURG dem Klimaschutz vollends verpflichtet fühlt, sollen durch die Aufnahme der Tätigkeit der GSG ENERGIE die CO₂-Emissionen aus der Wärme- und Warmwasserversorgung der Mietobjekte durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der GSG OLDENBURG?

Christin Völsch: Zur systematischen Ermittlung und Hebung von Optimierungspotentialen hat die GSG OLDENBURG die GSG ENERGIE gegründet, die zum 1. Juli 2022 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen hat. Als professionell organisiertes, mit entsprechendem Fachwissen und Kapazitäten ausgestattetes Energieversorgungsunternehmen wird die GSG ENERGIE zunächst überwiegend die Erbringung von Erzeugungs-, Liefer-, Vertriebs- und Contractingleistungen im Energiebereich (v.a. im Bereich Wärme und Strom) übernehmen. Die GSG ENERGIE wird unter anderem den Betrieb nahezu sämtlicher Heizanlagen, die der Wärmeversorgung der Mietobjekte der GSG OLDENBURG dienen, übernehmen, die Betriebsführung dieser Anlagen systematisch verbessern und die Heizanlagen sukzessive in Abstimmung mit der GSG OLDENBURG modernisieren bzw. erneuern. Dieses erfolgt immer im Einklang mit der Klimastrategie und in Bezug auf die Bauphysik der Gebäude der GSG OLDENBURG. Wärmeerzeugungsanlagen aus Neubauten ergänzen den Bestand, den die GSG ENERGIE erworben hat. Wichtig ist der GSG OLDENBURG, durch die Gründung der GSG ENERGIE die Versorgungssicherheit der eigenen Mietenden sowie die Nachhaltigkeit in der Wärmelieferung zu sichern.

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KURZPROFIL

GSG ENERGIE GmbH

Im Juni 2022 gründete sich die GSG ENERGIE als Tochterunternehmen der GSG OLDENBURG. Mittlerweile hat das Unternehmen die ca. 3.000 Heizungsanlagen übernommen. Dabei geht es um den wirtschaftlichen, aber natürlich auch klimagerechten Betrieb der Anlagen. Dieses Ziel soll insbesondere durch den zukünftigen Einbau von noch mehr klimaschonenden Energieversorgungstechniken erreicht werden. Entscheidend wird dabei die Betreibung von Klimaschutz auf sozialverträgliche Weise sein.

Birgit Schütte: Um die Herausforderungen der Zukunft (Klimapfad, Versorgungssicherheit, Preisstabilität) positiv gestalten und vorantreiben zu können, werden die GSG OLDENBURG und die GSG ENERGIE mit engem Schulterschluss zusammenarbeiten. Daher sind auch die Räumlichkeiten der GSG ENERGIE im Hause der GSG OLDENBURG angesiedelt. Die Mitarbeitenden haben somit kurze Wege für eine direkte Kommunikation.

Welche Meilensteine wurden in der Zeit gesetzt und wie sieht die aktuelle Geschäftsentwicklung der GSG ENERGIE aus?

Birgit Schütte: Die Übernahme der Heizanlagen fand in einem rollierenden Verfahren im Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 statt. Zwischenzeitlich sind alle Heizanlagen übernommen. Die GSG ENERGIE konzentriert sich nun auf die Anlagenbewirtschaftung und die Umsetzung der Klimastrategie.

Christin Völsch: Die Gesellschaft stellt dazu aktuell eine Mehrjahresplanung auf, die im Einklang mit der Klimastrategie in Bezug auf die Bauphysik der GSG OLDENBURG stehen wird.

Gibt es diesbezüglich schon Projekte, die konkret geplant sind?

Birgit Schütte: Mit Blick auf die Klimastrategie konzentriert sich die GSG ENERGIE insbesondere auf die Erneuerung der Heizanlagen. Entsprechend des derzeitigen allgemeinen technologischen Fortschrittes findet vornehmlich die Wärmepumpentechnik ihren Platz in der Dekarbonisierungsstrategie. Darüber hinaus hat die GSG ENERGIE die technischen Weiterentwicklungen stetig im Blick. Zu gegebener Zeit finden diese bei Sinnhaftigkeit ihre Berücksichtigung in der Anlagenmodernisierung.

Neben der Modernisierung der Heizanlagen prüft die GSG ENERGIE derzeit die Möglichkeit, die Dächer der GSG-Objekte mit Photovoltaik zu belegen. Der PV-Strom kann unterschiedlichen Nutzungen zugeführt werden, z. B. dem Allgemeinstrom, dem Betriebsstrom oder auch dem Mieterstrom.

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Welche Auswirkungen wird die Gründung auf die Mieterschaft der GSG OLDENBURG haben, auch hinsichtlich der Energiekosten bzw. der Preisstruktur?

Christin Völsch: Die bei der GSG OLDENBURG entstehenden Wärmekosten werden zukünftig per Nebenkostenabrechnung durch diese an unsere Mietenden weitergegeben. Für sie ändert sich somit der Vertragspartner für den Bereich Wärme. Die konkreten Grund- und Arbeitspreise der Wärmelieferung werden in den Nebenkostenabrechnungen dargelegt. Die GSG ENERGIE wird die Preise für unsere Mietenden kontinuierlich durch einen strategischen Energieeinkauf so niedrig wie möglich halten. Preisschwankungen am Markt, vor allem ausgelöst durch die Energiekrise, können aber nicht immer kompensiert werden. Dieses Jahr beziehen unsere Mietenden Wärme unter Berücksichtigung der Wärmepreisbremse, sodass für 80 Prozent des Verbrauchs der Arbeitspreis auf 9,5 ct/kWh inkl. aller Umlagen gedeckelt ist. Für den übrigen Verbrauch (20 Prozent) sowie in der Zeit nach der Preisbremse wird unsere Mieterschaft zu marktüblichen Preisen versorgt.

Mit Hinblick auf das Klima: Welche Strategien verfolgt die GSG ENERGIE, um die Energiewende voranzutreiben?

Christin Völsch: Die GSG ENERGIE wird gemeinsam mit der GSG OLDENBURG den Weg der Wärmewende bestreiten. Diese ist ein zentraler Schlüssel für die Erreichung der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung und zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten. Die GSG ENERGIE wird ihre Anlagen strategisch so erneuern, dass die Wärmeversorgung sukzessive auf nicht fossile Energieträger umgestellt und somit zukünftig auf Basis von erneuerbaren Energien beheizt wird. Im Koalitionsvertrag ist bereits eine entscheidende Vorgabe zur Erreichung der klimapolitischen Ziele enthalten. Die GSG ENERGIE wird zentrale Wärmeversorgungsnetze sowie den Einbau von Wärmepumpen und weitere Technologien forcieren. Des Weiteren macht sich die GSG OLDENBURG zum Ziel, ihren Wärmebedarf in den Gebäuden zu reduzieren.

Wir orientieren uns bei unserem Handeln stets an den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales

Birgit Schütte, Geschäftsführerin GSG ENERGIE

Wie würden Sie die Unternehmensphilosophie der GSG ENERGIE in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz beschreiben?

Birgit Schütte: Die GSG ENERGIE ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und kommender Generationen bewusst. Deshalb haben wir uns eine klare Unternehmensphilosophie in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gesetzt. Wir orientieren uns bei unserem Handeln stets an den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – und versuchen, diese bestmöglich in Einklang zu bringen. Für das Kerngeschäft der GSG ENERGIE bedeutet das, den Fokus auf die Reduktion von CO₂-Emissionen zu legen. Dieses Ziel lässt sich durch die Modernisierung der Heizanlagen und den Ausbau von erneuerbaren Energien erreichen. In Bezug auf die erneuerbaren Energien setzen wir insbesondere auf die Installation von Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus achten wir auch im Büroalltag darauf, ressourcenschonend zu agieren und Abfall zu reduzieren. Insgesamt ist es unser Ziel, einen Beitrag zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt zu leisten. Wir sind davon überzeugt, dass die drei Säulen der Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können - zum Wohle aller Beteiligten.

Wo sehen Sie die Herausforderungen in Bezug auf die klimagerechte Ausrichtung des Unternehmens?

Christin Völsch: Die größte Herausforderung stellt die Finanzierbarkeit der Energiewende dar. Die GSG ENERGIE wird versuchen, die Preise, die sich aus der Neuorientierung ergeben, so gering wie möglich für die Mieterschaft der GSG OLDENBURG zu halten. Eines ist jedoch klar: Die Wende wird es nicht zum Null-Tarif geben. Die zweite und auch nicht außer Acht zu lassende Herausforderung wird die Bereitstellung von Ressourcen sein. Alle Welt spricht von Handwerkermangel und Materialknappheit – diese Entwicklung nehmen auch wir bereits stark wahr.

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