Gesichter der GSG OLDENBURG

Wenn die Miete stockt – und Lösungen gefragt sind

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Wenn die Miete stockt – und Lösungen gefragt sind
  • 21. Oktober 2025 | Tamara Zimdahl
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Morgens, bevor das Telefon klingelt, öffnet Karen Winkler ihr Postfach. „Ich starte eigentlich immer mit meinen E-Mails“, sagt sie. Viele Nachrichten kommen von Anwält:innen, denn fristlose Kündigungen und Räumungsklagen laufen juristisch. Doch Karens eigentliche Arbeit beginnt danach: Sie prüft die Aktivitäten – das sind alle Mietverträge, bei denen Zahlungen in Rückstand geraten sind. „Alles, was über zwei Mieten Rückstand ist, kommt zu mir in die Überwachung“, erklärt sie. Dann ruft sie an, schreibt Mails, prüft Vereinbarungen – und wenn es nötig ist, fährt sie los.

Mindestens einmal pro Woche ist Karen „draußen“. Keine anonyme Akte, sondern echte Begegnungen im Hausflur oder an der Wohnungstür. „Ich komme nicht, um zu kritisieren, sondern um zu verstehen: Was ist los? Warum wird nicht gezahlt?“ Oft steckt Bürokratie dahinter – fehlende Unterlagen beim Jobcenter, Anträge, die sich ziehen. Manchmal sind es Krankheitsphasen, eine Trennung oder schlicht der Überblick, der abhandengekommen ist. „Jeder Fall ist einzigartig“, sagt sie. „Das macht die Arbeit spannend, ein bisschen wie Detektivarbeit.“

Seit 2010 bei der GSG OLDENBURG, seit 2017 in ihrer jetzigen Rolle – mittendrin, wenn Lösungen gefragt sind.

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Karen Winkler arbeitet in der Abteilung Rechnungswesen der GSG OLDENBURG, im Bereich Mietzahlungsangelegenheiten. Dort behält sie den Überblick, wenn Zahlungen ins Stocken geraten – und sucht Wege, sie wieder zu stabilisieren. Wichtig ist ihr, zuzuhören, zu erklären und gemeinsam Lösungen zu finden. Das kann eine Ratenzahlung sein, die Vermittlung an eine Schuldnerberatung oder der Hinweis auf städtische Hilfen.

„Unser Ziel ist immer, Wohnraum zu sichern, nicht zu verlieren.“

Karen Winkler

„Wir sind da wirklich kulant und versuchen immer, Wege zu finden – ob über Ratenzahlungen, Beratungsstellen oder andere Unterstützungsangebote“, fasst sie zusammen. Die rechtlichen Schritte bleiben der Worst Case und selbst dann gilt: Wer seine Rückstände vollständig ausgleicht, muss keine Räumung fürchten. „Unser Ziel ist immer, Wohnraum zu sichern, nicht zu verlieren.“

Wenn es nötig ist, bezieht Karen auch andere mit ein. „Bei uns arbeiten die Abteilungen eng zusammen – Vermietung, Buchhaltung, Betriebskosten, Soziale Dienste: Wir ziehen alle an einem Strang.“ Besonders wichtig ist ihr der Kontakt zu unserem sozialen Dienst im Haus, der Mietende begleitet, wenn das Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist: „Viele Fälle greifen ineinander, daher stimmen wir uns regelmäßig ab.“

Frau in beigem Rollkragenpulli sitzt am Schreibtisch und schaut auf den Monitor
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Ihr Weg in diese Aufgabe begann nach der Ausbildung bei der GSG OLDENBURG, über die Vermietung und zurück – mit Elternzeit, Bewerbungen, Neuaufstellungen. „Man muss für sich einstehen – heute bin ich genau da, wo ich wirken kann“, sagt sie. Was ihr am meisten gefällt? „Die Mischung: am Schreibtisch Strukturen schaffen und vor Ort mit Menschen Lösungen finden.“

Zum Schluss bleibt für Karen vor allem eines wichtig: möglichst früh miteinander reden. Denn „je früher sich Mietende melden, desto besser lässt sich helfen“ – mit Zeit, Verständnis und den richtigen Ansprechpartner:innen. Oft reichen schon ein offenes Gespräch oder ein kurzer Anruf, um Wege zu finden, bevor sich Probleme vergrößern.

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