Gut geschützt ist halb gewonnen
Gut geschützt ist halb gewonnen
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20. Januar 2025 | Lisa Knoll
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Der Studien- oder Ausbildungsplatz ist in der Tasche und der Vertrag für die erste eigene Wohnung oder WG unterschrieben? Glückwunsch! Aber mit dem Auszug aus dem Elternhaus kommen auch wichtige Fragen auf: Welche Versicherungen muss ich abschließen und warum? Braucht jede:r Mitbewohner:in eine eigene Versicherung? Hier gibt es die Antworten.
Es gibt einige Versicherungen, die mit dem Einzug in eine eigene Wohnung relevant werden. Dazu gehört die Hausratversicherung, die Besitztümer wie Möbel, Elektrogeräte oder Kleidung u. a. vor Einbruch, Feuer, Leitungswasser oder Sturm schützt. Auf Schäden dieser Art kann kein oder wenig Einfluss genommen werden, daher ist man immer gut beraten, sich dagegen abzusichern. Und: Obwohl es strenggenommen nicht zur Einrichtung gehört, ist in der Hausratversicherung in der Regel auch das Fahrrad mitversichert. Handelt es sich um ein überdurchschnittlich wertvolles Modell, sollte man an dieser Stelle aber eine Zusatzoption in der Versicherung wählen oder sogar eine spezielle Fahrradversicherung in Erwägung ziehen.

Sonderfall WG-Leben
Beim Wohnen in einer WG sollte man sich frühzeitig über gemeinsame Versicherungslösungen Gedanken machen. So werden Missverständnisse vermieden und ein entspanntes Zusammenleben ist gewährleistet. Für eine gemeinsame Wohnung gelten dieselben Versicherungen wie für eine eigene. Hier gibt es im Detail allerdings mehrere Möglichkeiten: So kann entweder eine gemeinsame Hausratversicherung abgeschlossen werden oder jede:r versichert das eigene Zimmer separat. Wurden Dinge wie Küche und Couch zusammen angeschafft und sollen auch so versichert werden oder sind sie Eigentum einer Person und werden von den anderen Mitbewohnenden lediglich mitbenutzt? Am besten wird untereinander abgesprochen, wie es mit gemeinsam genutztem Hausrat aussieht. Auch eine Mietrechtsschutzversicherung kann gemeinschaftlich abgeschlossen werden. Aber Achtung: Allgemeiner Rechtsschutz ist immer individuell an eine Person gebunden.
4,76
Millionen Personen
im Alter von 20 bis 29 Jahren hatten 2024 selbst eine Hausratversicherung oder lebten in einem Haushalt, in dem jemand anderes eine solche Versicherung abgeschlossen hat.
Quelle: Statista, Stand: 18.12.2024
Eigene Versicherungen über die Wohnung hinaus
Darüber hinaus müssen auch einige andere Versicherungen individuell abgeschlossen werden. Eine der wichtigsten ist die Haftpflichtversicherung. Sie deckt Schäden ab, die man anderen Personen oder deren Eigentum zufügt. Wer sich noch in der Ausbildung befindet und unter 25 Jahre alt ist, kann über die Eltern mitversichert sein; das klärt man am besten vorab.
Übrigens: Die Krankenversicherung bleibt unverändert, auch wenn man in eine eigene Wohnung oder WG zieht. Hier lohnt sich aber ein genauer Blick in die Konditionen des Versicherungsanbieters: Manche haben spezielle Tarife für Studierende oder Azubis, die in der Regel etwas günstiger sind. Und in jedem Fall gilt: Wer in den Semester- oder Berufsschulferien ins Ausland reisen will, sollte sich – vor allem bei längeren Reisen und Zielen außerhalb der EU – rechtzeitig um einen Auslandskrankenschutz kümmern.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist optional und sichert finanziell ab, falls man aus gesundheitlichen Gründen keinen Beruf mehr ausüben kann. Die private Unfallversicherung, die Unfälle außerhalb der Arbeit oder Ausbildung abdeckt, sowie eine private Altersvorsorge, wie beispielsweise eine Riester-Rente, muss man ebenfalls individuell abschließen. Ob und wann solche optionalen Versicherungen sinnvoll sind, lässt sich am besten von Fall zu Fall klären – zum Beispiel bei Beratungsstellen, die sich auf Versicherungen spezialisiert haben, oder direkt bei der Versicherung des Vertrauens.
Hilfreiche Anlaufstellen im Überblick
Weitere Informationen zum Thema bieten beispielsweise diese Checkliste der Allianz Versicherung, das Informations- und Beratungsangebot der Verbraucherzentrale Niedersachsen oder die Verbraucherberatungsstelle für Versicherungen e.V..
Was sonst noch wichtig ist
Und wenn man sowieso gerade dabei ist, sich um bürokratische Dinge zu kümmern: Neben den Versicherungen gibt es in den eigenen vier Wänden noch weitere wichtige Punkte zu beachten. Da ist zum Beispiel der Rundfunkbeitrag, auch GEZ-Gebühren genannt. Pro Haushalt ist nur eine Person verpflichtet, ihn zu zahlen. Die Kosten, derzeit 18,36 Euro monatlich (Stand: Januar 2025), werden in einer Wohngemeinschaft untereinander aufgeteilt. Auch Strom-, Gas- und Internetverträge werden meist von einer Person abgeschlossen und sollten in einer WG von allen Mitbewohnenden gemeinsam beglichen werden.
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