Warum energetische Erneuerung
nicht auf Kosten der Mietenden gehen darf
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Maßvoll sanieren

  • 24. Juli 2025 | Tamara Zimdahl
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Sanierungen sind ein zentrales Werkzeug der Energiewende im Gebäudebestand – doch wer trägt am Ende die Kosten? Während politische Debatten oft um Förderprogramme und CO₂-Ziele kreisen, stellt sich vor Ort eine viel grundlegendere Frage: Wie lässt sich klimagerechte Modernisierung so gestalten, dass sie auch für Mietende tragbar bleibt?

Die GSG OLDENBURG setzt sich gemeinsam mit anderen Wohnungsunternehmen im Rahmen der bundesweiten Initiative Praxispfad CO₂-Reduktion für Antworten ein, die nicht nur technisch, sondern auch praktisch funktionieren. Der Ansatz: maßvoll sanieren – nicht als Sparmaßnahme, sondern als bewusste, wirtschaftlich tragfähige Strategie.

Eingreifen, wenn es sinnvoll ist

„Maßvolles Sanieren bedeutet, nicht pauschal zu modernisieren, sondern dann zu handeln, wenn es notwendig und sinnvoll ist“ betont Stefan Fölsch, Leiter der technischen Abteilung der GSG OLDENBURG. Die Fenster werden ersetzt, wenn ihre Lebensdauer erreicht ist. Heizungen werden erneuert, wenn eine Umstellung technisch und wirtschaftlich umsetzbar ist – vorzugsweise mit dem Ziel, auf regenerative Energieträger umzusteigen und so CO₂-Emissionen im Betrieb dauerhaft zu senken.

Die Dämmung erfolgt dort, wo sie einen nachweisbaren Beitrag zur CO₂-Reduktion leistet – und nicht allein, um technische Höchststandards zu erfüllen, die in der Praxis keinen zusätzlichen Nutzen bringen.

So werden Investitionen gezielt eingesetzt – mit einem Fokus auf Wirkung statt Vollständigkeit. Denn nicht jede Maßnahme führt automatisch zu messbaren Einsparungen. Entscheidend ist, dass Kosten, Nutzen und soziale Tragfähigkeit in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Sanieren

Maßvolles Sanieren heißt nicht: weniger tun. Sondern: das Richtige zum richtigen Zeitpunkt tun.

Die Mietenden im Blick

Ein zentraler Bestandteil dieser Haltung ist der Blick auf die soziale Seite. „Energetische Maßnahmen dürfen nicht dazu führen, dass Menschen ihre Wohnung verlieren, weil sie sich die Miete nach der Sanierung nicht mehr leisten können“, so Daniel Jircik, Geschäftsführer der GSG OLDENBURG.

Die GSG OLDENBURG achtet bei der Umsetzung bewusst auf sozialverträgliche Lösungen. Dazu gehört, Maßnahmen schrittweise umzusetzen, technisch angemessen zu planen und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten – sowohl für das Unternehmen als auch für die Mietenden.

Dieses Prinzip wird aktuell in mehreren Projekten angewendet. In der Rostocker-Straße etwa wird ein ganzer Straßenzug etappenweise energetisch modernisiert und mit einer neuen Energieversorgung ausgestattet – ohne Abriss, mit dem Fokus auf gezielte Eingriffe und im laufenden Betrieb. Auch im Kennedyviertel werden Bestandsgebäude klimagerecht ertüchtigt und mit neuer Energieversorgung ausgestattet, ohne dass das Quartier seinen Charakter verliert.

Kennedysrtasse Modernisierung

Im Kennedyviertel werden bestehende Gebäude Schritt für Schritt klimafit gemacht.

Klimaschutz muss bezahlbar bleiben – nicht nur technisch, sondern auch im Alltag.

Stefan Fölsch, Leiter der technischen Abteilung der GSG OLDENBURG

Ein neuer Umgang mit Bestand

Für die Wohnungswirtschaft bedeutet das eine klare Neuausrichtung. Statt dem Ideal eines vollständig durchmodernisierten Hauses hinterherzulaufen, tritt ein anderes Ziel in den Vordergrund: eine nachhaltige Erneuerung entlang realer Lebenszyklen.

Diese Haltung schützt nicht nur Ressourcen und vermeidet unnötige Emissionen durch Abriss oder technische Überoptimierung. Sie trägt auch dazu bei, bezahlbaren Wohnraum in gewachsenen Quartieren zu erhalten. Gerade dort, wo die Gebäude über eine tragfähige Bausubstanz und eine städtebaulich prägende Struktur verfügen, ist der gezielte Erhalt die sinnvollere Option.

Dass sich Energieverbrauch im Gebäudebestand nie vollständig vermeiden lässt, ist für die GSG OLDENBURG kein Widerspruch zum Klimaschutz. Vielmehr brauche es andere Bewertungsmaßstäbe, findet Fölsch: „Wir plädieren dafür, Klimaschutz im Bestand künftig an verbindlichen Emissionszielen auszurichten, statt an einer wachsenden Zahl starrer Einzelvorgaben.“

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