Engagement für die Kultur
Engagement für die Kultur
Ein alter Mann steht bis zur Brust im Wasser. Neben ihm sein Enkel John, gemeinsam schauen sie aufs Meer hinaus. Lotomau Fiafia, Gemeindeältester auf Kioa Island, einem rund 18 Quadratkilometer großen Archipel der südpazifischen Fidschi-Inseln, zeigt seinem Nachkommen, wo einst die Küstenlinie verlief, als er selbst ein kleiner Junge war. Doch statt des Strands ist hier heute nur noch Wasser.
Das Foto stammt von dem australischen Bildjournalisten Eddie Jim. Vom 15. Februar bis zum 16. März hängt es wie rund 130 weitere Aufnahmen im Oldenburger Schloss. Sie alle wurden im Wettbewerb um die besten Pressefotos 2024 ausgezeichnet und sind nun Teil der World-Press-Photo-Ausstellung. Die Bilderschau gastiert auf Initiative der Agentur Mediavanti bereits zum zehnten Mal an der Hunte. Die GSG OLDENBURG unterstützt die Veranstaltung seit der Premiere 2016.
„In seinem Bild visualisiert der Fotograf auf wunderbare Weise die alarmierenden Messwerte des Meeresspiegelanstiegs und hebt gleichzeitig die zentrale Bedeutung der Fürsorge und Zuneigung mehrerer Generationen für das Vermächtnis der Landbewirtschaftung und den Schutz des Kultur- und Umwelterbes hervor.“
Urteil der Jury für Südostasien/Ozeanien
Programmtipp
Eddie Jim ist in Hongkong geboren und aufgewachsen, hat Fotografie studiert und für The Standard und die South China Morning Post gearbeitet. Er war Fotoredakteur bei der Apple Daily, bevor er 1997 nach Melbourne, Australien, auswanderte, wo er seitdem als angestellter Fotograf für die Tageszeitung The Age tätig ist. Er wird am 15. Februar 2025 zur Ausstellungseröffnung nach Oldenburg kommen und im Schlosssaal von seiner Arbeit berichten. Sein Vortrag ist im regulären Museumseintritt enthalten.
Kultur als Säule des Miteinanders
„Kultur hält die Gesellschaft zusammen“, hat der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert einmal gesagt. Kultur ist also keine hübsch präparierte Nische, in die man sich gelegentlich zum Auftanken zurückziehen kann, sondern eine unverzichtbare Säule unseres Miteinanders. Eine kulturlose Gesellschaft wäre nicht nur eine arme Gesellschaft, sondern am Ende auch nicht überlebensfähig.
Aus diesem Grund engagiert sich die GSG sowohl bei der World-Press-Photo-Ausstellung als auch beispielsweise bei der Oldenburger Kunstschule oder beim Lokalsender oeins. „Mit dieser Unterstützung stellen wir uns unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung, die uns die Geschichte der GSG vorgibt“, sagt Marketingleiter Jens Freymuth. „Dabei ist uns alles Elitäre fremd. Stattdessen legen wir bei unseren Kooperationen Wert auf Angebote, die genau die Menschen ansprechen, mit denen wir in unserem Alltag zu tun haben.“ Zum Beispiel den Mietenden, für die so der Besuch wichtiger Ereignisse ebenso möglich wird wie etwa die Teilnahme an kulturellen Weiterbildungsprogrammen.

Foto: Andreas Burmann
Frische Blicke, neue Perspektiven
Die World-Press-Photo-Ausstellung und die sie ergänzende Sonderschau „The Everyday Projects“ gestatten frische Blicke auf unbekannte Welten und eröffnen eine Vielzahl neuer Perspektiven. Beim Betrachten der Bilder kommen Menschen ins Gespräch, sie tauschen ihre Gedanken und Gefühle aus. Themen, die ihnen sonst eher fremd blieben, rücken ins Bewusstsein.
Das eingangs erwähnte Foto von Eddie Jim ist dafür das beste Beispiel. Der Klimawandel ist längst bei uns angekommen. Die von ihm ausgehende Gefahr wird jedoch häufig noch immer unterschätzt. Lotomau Fiafias trauriger Blick bringt uns die Bedrohung schmerzhaft nahe. Er drückt die ganze Sorge eines Großvaters um die Zukunft von John und seinen anderen sieben Enkeln aus. Das Bild kommt daher wie eine Alarmsirene. Und es ist einer der Gründe, warum die GSG auch weiterhin Veranstaltungen wie die World-Press-Photo-Ausstellung unterstützen wird.
Über die World-Press-Photo-Ausstellung
Vier Wochen geöffnet
Die World-Press-Photo-Ausstellung ist 2025 zum zehnten Mal in Oldenburg zu sehen. Sie zeigt die rund 130 preisgekrönten Aufnahmen des weltweit wichtigsten jährlichen Wettbewerbs für Pressefotografie. Die Jury wählte sie unter mehr als 60.000 Einreichungen von 4.000 Fotoreporter:innen aus 130 Ländern aus.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 15. Februar bis zum 16. März im Landesmuseum Kunst & Kultur (Schloss). Geöffnet ist sie dienstags und mittwochs sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 9 bzw. 6 Euro (ermäßigt)
Mehr Informationen und das komplette Programm zur Ausstellung finden Sie auf der Website:
www.worldpressphotoausstellung-oldenburg.de
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