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Forum Ohmstede: Ein Semesterprojekt für inklusives und betreutes Wohnen
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20. November 2024 | Tamara Zimdahl
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In Zeiten, in denen bezahlbarer und sozial gerechter Wohnraum knapper wird, sind innovative Ideen gefragt. Dieser Herausforderung haben sich die Architekturstudierenden der Jade Hochschule angenommen: Gemeinsam mit der GSG OLDENBURG entwickeln sie im Rahmen eines Semesterprojekts Entwürfe für ein inklusives, betreutes Wohnprojekt im Stadtteil Ohmstede. Der erste Schritt ist bereits gemacht.
Ein Ort, an dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam leben und sich wohlfühlen können – das ist die Vision hinter dem neuen Projekt „Forum Ohmstede“. Die kreativsten Entwürfe belohnt die GSG OLDENBURG mit einem Preisgeld. „Es geht nicht nur um ein Dach über dem Kopf, sondern darum, Räume zu schaffen, die Menschen aktiv in das gesellschaftliche Leben einbinden“, erklärt Stefan Fölsch, Abteilungsleiter Technik bei der GSG OLDENBURG, der das Projekt als Jurymitglied betreut.
Der Entwurfsprozess: Kreativität trifft auf soziale Verantwortung
Das Herzstück des Projekts bildet die Idee eines inklusiven Wohnraums, der auf dem Gelände der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ohmstede entstehen soll. Die Studierenden der Jade Hochschule setzen sich im Rahmen der Fächer „Entwerfen 3“ und „Konstruieren 3“ mit der spannenden Frage auseinander, wie inklusiver Wohnraum der Zukunft aussehen kann. „Dieses Projekt stellt für uns einen wichtigen Fortschritt dar.“, hebt Fölsch hervor, „Es zeigt, wie wir gemeinsam mit Partner:innen inklusive und funktionale Wohnlösungen für alle entwickeln können.“
Bei einer Kick-off-Veranstaltung in der Ohmsteder Kirche kamen die Initiator:innen des Projekts „Forum Ohmstede“ mit den Drittsemester-Studierenden des Fachbereichs Architektur zusammen: (v. l. n. r.) Wolfgang Hündling (GWO), Annett Könner-Sodemann (GWO), Andreas Oevermann (Jade HS), Pastorin Ines Heinke (Kirchengemeinde Ohmstede), Stefan Fölsch (GSG), Prof. Björn Kaiser, Prof. Georg Seegräber und Sohrab Zafari (alle Jade HS).
Bereits am 2. Oktober 2024 fand der Auftakt des Projekts mit einer ersten Vor-Ort-Besichtigung in Ohmstede statt. Ein ideales Grundstück, mitten im Grünen und in unmittelbarer Nähe zu allen notwendigen Einrichtungen. Es könnte kaum besser geeignet sein, um ein Modellprojekt für betreutes und inklusives Wohnen zu realisieren. Auch die Johanniter, mit denen die GSG OLDENBURG bereits im Bereich des Betreuten Wohnens erfolgreich zusammenarbeiten, sind als Partner mit an Bord. Ihre Erfahrung und ihr Know-how im Bereich der Betreuung fließen maßgeblich in die Planung ein.
Ein Ort der Teilhabe und Gemeinschaft
Die Aufgabe für die Studierenden der Jade Hochschule ist klar umrissen: Auf dem fast 6.600 Quadratmeter großen Grundstück soll ein Wohnprojekt entstehen, das Menschen mit Beeinträchtigungen eine geeignete Wohn- und Lebensumgebung bietet und gleichzeitig den Austausch mit der Nachbarschaft fördert. Es geht um weit mehr als ein Dach über dem Kopf – es geht um Teilhabe, um Gemeinschaft und um Lebensqualität. „Auch wenn es sich um theoretische Entwürfe handelt, ist der praktische Bezug für uns enorm spannend“, so Fölsch. „Die Kreativität der Studierenden und die unterschiedlichen Ansätze geben uns als Wohnungsunternehmen wertvolle Impulse.“
Auch wenn das Projekt „Forum Ohmstede“ nicht in die bauliche Realität umgesetzt wird, haben die Arbeiten der Studierenden durchaus Strahlkraft. Sie zeigen, wie modernes Wohnen aussehen könnte und welche innovativen Ansätze für Inklusion und Nachhaltigkeit möglich sind.
Um die besten Ideen zu würdigen, vergibt die GSG OLDENBURG Preisgelder für die drei kreativsten Arbeiten:
- 1. Preis: 1.000 €
- 2. Preis: 600 €
- 3. Preis: 400 €
Eine Jury wird die besten Arbeiten Ende Februar 2025 küren.
„Die Kreativität der Studierenden und die unterschiedlichen Ansätze geben uns als Wohnungsunternehmen wertvolle Impulse.“
Stefan Fölsch, Abteilungsleiter Technik
Das Projekt „Forum Ohmstede“ ist ein Paradebeispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und sozialen Trägern. Die Studierenden arbeiten in Zweier-Teams an ihren Entwürfen, die am Ende des Semesters präsentiert und bewertet werden. Dabei sind sie angehalten, den baulichen Bestand des Gemeindezentrums zu berücksichtigen und innovative, aber gleichzeitig sozialverträgliche und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Gebäude sollen nicht nur funktional sein, sondern auch die hohen Anforderungen an den Klimaschutz erfüllen. Ob Holz, Lehm oder recycelter Stahl – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wohnen als Menschenrecht: Ein zentrales Anliegen
Neben den baulichen Aspekten steht auch die soziale Komponente im Fokus. Der Zugang zu Wohnraum für alle, unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Beeinträchtigung, ist ein zentrales Anliegen dieses Projekts. Wie auch in den Menschenrechten festgeschrieben, muss Wohnen mehr sein als nur ein funktionales Bedürfnis. Es muss den Menschen, die darin leben, Schutz, Sicherheit und Teilhabe bieten. Genau das wird im „Forum Ohmstede“ angestrebt. Die enge Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und den Johannitern garantiert, dass hier ein Wohnraum entsteht, der diesen hohen Anforderungen gerecht wird.